Gender Mainstreaming an der Kantschule
Gender Mainstreaming ist eine echt wichtige Sache und findet derzeit Niederschlag in zahllosen Versionen der von allen Schulen zu erstellenden SchiC (Schulinternen Curricula): Dass nämlich die Gleichbehandlung der Geschlechter selbstverständlicher Teil des Lebens und der Schule ist.
Nun gibt es an Schulen nicht eben wenig Frauen in Führungspositionen, wofür unser Bildungsinstitut ein ausgezeichnetes Beispiel ist. (Quote in der Leitungsebene: 66,6 Prozent) Trotzdem muss man in der Lebenswirklichkeit immer noch den alltäglichen Kleinkram bewältigen. So gibt es durchaus das Phänomen des männlichen Drückebergers, wenn es um Kuchenbüffets oder das Aufräumen nach Klassenfeten geht.
Nicht jedoch im Französisch-Kurs Frz(n)12.
Man muss wissen, dass Herr Riedel gegen Ende des Schuljahrs gern mit seinen Kursen kocht, weil das total direkt etwas mit dem französischen Savoir-vivre zu tun hat und derart solide in den Lehrplänen verankert ist, dass man sich fragt, warum man das nicht jeden Tag macht. Wie auch immer: Dann wird mit extrem elaboriertem Vokabelaufwand ein Menu erstellt und selbiges in der Schulküche in die Praxis umgesetzt. Da lernt man sehr viel, was man übers Scheitern wissen muss. Zum Beispiel, dass Crème brûlée seehhr lange braucht zum Erkalten und Festwerden. Aber auch gute Dinge gelingen, wie zum Beispiel am 28.6. abends (parallel zur Elternkonferenz) ein ausgezeichneter Coq au vin (der nicht etwa Kokowääh geschrieben wird, worauf hinzuweisen in Deutschland vielleicht nicht überflüssig ist).
Und dann, was waren wir für Gentlemen! blieben sage und schreibe fünf Jungs übrig, die die Küche wieder in einen Zustand versetzten, der den gestrengen Küchenherrscherinnen (Frau Sattler und Frau Jeschke) sicherlich gefallen wird. Alle Mädchen waren aus den unterschiedlichesten fadenscheinigen Gründen verschwunden! Und wir haben abgewaschen und sämtliche sichtbaren Flächen abgewischt! Was sind wir für Helden!
Wie gesagt, Gender Mainstreaming ist keine graue Theorie an der Kantschule, und das Beweisfoto ist absolut authentisch. (Und der Fotograf ist nicht einmal zu sehen.)