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Großes Kino

Am 17.11.2022 versammelte sich fast die ganze 12. Jahrgangsstufe (und ein paar 11er und 13er) zu einem besonderen Beitrag im Rahmen des Lehrplan-Themas „Sprache im öffentlichen Raum“. „1000 Zeilen“ wurde extra für uns im Ala geboten, und ein bisschen war es wie Samstag Abend, wenn man mit Freunden ins Kino geht.

Trotzdem war es ein sehr guter Film! Wir wollen gar nicht so sehr spoilern, und außerdem haben viele den Skandal um den SPIEGEL-Star-Reporter Claas Relotius noch in Erinnerung. (Er narrte seine Vorgesetzten mit fast frei erfundenen, mindestens aber erheblich aufgehübschten und dramatisierten Geschichten und räumte dafür noch etliche Journalistenpreise ab. Das Ganze flog im Dezember 2018 auf, weil ein Kollege, Juan Moreno, ihm auf die Schliche gekommen war.)

Ein perfekt gelaunter Elias M’Barek als Reporter und noch viele andere gut gecastete Leute erzählen die Geschichte mit Witz und Satire und Tempo. Das eigentliche Problem, warum das überhaupt geschehen konnte, wurde aber auch sehr deutlich gemacht: Dass wir Medienkonsumenten gar nicht so sehr an der Wahrheit interessiert sind, an der komplexen Wirklichkeit, die uns vielleicht unbequem ist, sondern viel mehr an gut erzählten Geschichten, die uns diese Wirklichkeit verständlich macht. Auch wenn sie nicht stimmen.

Alle ins Kino in einen guten Film: Gern wieder!

Hier übrigens die Titelseite des Buches, nach dem der Film gedreht wurde:

One thought on “Großes Kino

  • Als ich Schüler war, wurde an unsere Schule ein Musical aufgeführt über das auch die Bildzeitung berichtete. Diese druckte ein in weiten Teilen frei erfundenes Interview mit dem Hauptdarsteller ab. Es enthielt Clichés wie: „Er will später mal Pilot werden.“

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