16.07.2025
Allgemein

Spendenlauf oder: Was ist ME/CFS?


Am 25. Juni 2025 wird an der Kantschule wieder einmal massenhaft gelaufen und um die Wette gespendet – oder umgekehrt; aber das ist auch gar nicht das Wichtige für einige Aktivisten unter uns.

Wir möchten Aufmerksamkeit für die Erkrankung ME/CFS erreichen.

Die Abkürzung ME/CFS steht für „Myalgische Enzephalomyelitis/das Chronische Fatigue Syndrom“, eine schwere neuroimmunologische Multisystemerkrankung mit einer der niedrigsten Lebensqualitäten. Sie kann als Folge einer Virusinfekton, wie einer Grippe, auftreten und führt meist zu schweren körperlichen Einschränkungen mit quälenden Symptomen. Auch ein großer Teil der an Long/Post COVID Erkrankten leidet an der ME/CFS. Allein in Deutschland sind etwa 650.000 Menschen betroffen, was in etwa der Einwohnerzahl von Leipzig entspricht. Hierunter befinden sich mehr als 80.000 Kinder und Jugendliche.

Und so sieht ihr Leben aus: Sie leiden unter chronischen Schmerzen, sie sind ständig schwer erschöpft, als hätten sie eine schwere Grippe, sie sind extrem reizempfindlich, ihr Kreislauf ist außer Kontrolle, sie können sich nicht konzentrieren, kleinste Belastungen verschlimmern die Symptome, sie sind meist nicht mehr in der Lage, arbeiten oder zur Schule zu gehen, sie verlieren ihren Job oder sind unfähig, die Schule oder das Studium abzuschließen. Betroffen sind meist junge Erwachsene, die gerade voller Elan ins Leben starten wollten, nun aber in einer Sackgasse stecken, und niemand weiß, wie lange es dauert und ob es überhaupt irgendwann endet. Die Krankheit ist ein mieser Verräter.

Doch trotz ihrer Verbreitung ist sie bei Ärztinnen und Ärzten, in Ämtern und in der Bevölkerung bislang kaum bekannt, was zu einer äußerst schlechten Versorgungssituation und größtenteils prekären Lebensumständen von ME/CFS-Erkrankten führt. Und genau das wollen wir ändern.

Schon Anfang Mai beteiligte sich die Kantschule an der Initiative #LightUpTheNight4ME; hier zu sehen: https://www.kantschule-falkensee.de/kant2013/mit-blauem-licht-ruecken-wir-die-krankheit-me-cfs-in-den-fokus . Daneben sieht man in Falkensee lilafarbene Plakate zur Aufklärung über die Krankheit, Liegend-Demos am Berliner Hauptbahnhof schaffen es bis in die Tagesschau. Aber trotzdem werden immer noch Betroffene nach Hause geschickt mit dem Bescheid, man könne nichts für sie tun oder gar, sie litten an einer psychischen Krankheit. Was einfach nicht stimmt.

Wir werden einen Teil der Erlöse des Spendenlaufs der ME/CFS-Forschung widmen, und wir werden die #LemonChallengeMECFS puschen: In eine Zitrone beißen, Selfie posten und weitere Kandidaten benennen. Mal sehen, wie viele Kantschülerinnen und Kantschüler daran teilnehmen.

Weitere Informationen:

Hartmut Riedel