Tagebuch zum Schulprojekt – DER ANGSTHASE/ Projektwoche 2018
Liebes Tagebuch, ich möchte Dir von unserem Projekt „DER ANGSTHASE“ berichten. Warum das Projekt Angsthasse heißt, liegt ja wohl auf der Hand. Ob es wirklich einen Angsthasen in unserem Team gab, ist auch offensichtlich. Aber bilde Dir doch einfach selbst eine Meinung. Wir hatten Spaß, haben viele neue Eindrücke erhalten, unseren Körper erfahren und Erfahrungen mit unserem Körper und durch unseren Körper sammeln können.
Projektbeschreibung – DER ANGSTHASE
Tag 1 (Montag, der 25.06.2018)
Die Projektwoche begann mit einer Planänderung. Die angesetzte „Bike and Run-Teamchallenge“ zum Olympiastadion musste leider ausfallen, da Herr Hempel, einer unserer beiden Projektleiter, montagfrüh nicht anwesend sein konnte und eine entsprechende Beaufsichtigung nicht sichergestellt werden konnte. Einige von uns waren gar nicht so böse darüber, denn geplant war ein Wettlauf in Vierergruppen zum Olympiastadion-Berlin, wobei jeder Gruppe zwei Fahrräder zur Verfügung gestanden hätten, um die Strecke von 13 km im Team mit Rad und zu Fuß in beliebigem Wechsel selbständig zu bewältigen. Dafür aber konnten wir uns zum Start in den ersten Projekttag mit dem Sportspiel Ultimate Frisbee auf dem Sportplatz der Kantschule auseinandergesetzt. Dazu wurden uns zunächst zwei Grundtechniken des Werfens vermittelt, deren Anwendung im anschließenden Spiel sehr gut funktionierte. Gegen 9:30 Uhr haben wir uns dann alle unter der Leitung von Herrn von Münchow und Frau Zindler auf den Weg zum Bahnhof Falkensee begeben, um von dort aus gemeinsam zum Olympiastadion zu fahren. Am Stadion angekommen nahmen wir an einer spannenden Tour durch das Stadion teil. Es gab theoretischen Input zum Stadionbau und eine eindrucksvolle Besichtigung des VIP Bereiches, der Leichtathletik-Aufwärmhalle und der Stadionkapelle. Anschließend sind wir noch rüber zum „Sommerbad Olympiastadion“, wo wir uns alle bis 13:00 Uhr abkühlen konnten. Hier galt es nun, sich unseren Ängsten zu stellen. In 5 methodischen Schritten stimmten wir uns auf ein besonderes Wagnis ein. Fast alle, ja sogar unser Lehrer Herr von Münchow, sprangen mehr oder weniger freiwillig und fast ohne Gruppenzwang unter Einfluss von viel Adrenalin und mit viel Geschrei vom 10er-Sprungturm in das leuchtend blaue Wasser eines viel zu kleinen Beckens. Man hatte Angst daneben zu springen und auf dem harten Betonbeckenrand zu zerschellen. Nach den erholsamen Strapazen im Bad begaben wir uns dann auf den Nachhauseweg. Wir haben heute viel erlebt und Erfahrungen sammeln können, die man nicht alle Tage machen kann. Vielen Dank an Frau Zindler, dass Sie so kurzfristig für Herrn Hempel eingesprungen sind. Er hatte wohl Angst vor dem Sprung vom Zehner und sich fadenscheinig kindkrank gemeldet 🙂
(Bericht und Fotos von Zoe, Justin, Herr von Münchow und Team 1)
Tag 2 (Dienstag, der 26.06.2018)
Nachdem der gestrige Tag mit einem Besuch des Olympiastadions sehr aufregend verlaufen war, freuten wir uns auf den 2. Tag, welcher uns in das Olympische Dorf Elstal führte. Wir trafen uns alle früh um 8:00 Uhr an der Schule, um dann gemeinsam mit dem Fahrrad zum Olympischen Dorf zu fahren, wobei einige von uns schon vor Fahrtantritt Probleme hatte überhaupt Luft auf ihre Fahrradreifen zu bekommen. Half alles nichts! Nach einer Einweisung in die richtige „Pumptechnik“ durch Herrn Hempel und mehr oder weniger kurzer Wartezeit, machten wir uns dann auf den 45 minütigen Weg Richtung Elstal. Am Olympischen Dorf angekommen griffen wir erneut das Spiel „Ultimate Frisbee“ auf. Wir teilten uns in vier Teams auf und vertrieben uns so unterhaltsam die Wartezeit. Um 10:00Uhr begann dann unsere Besuchertour durch das Olympische Dorf, welches nicht ausschließlich für die Olympischen Spiele 1936 in Berlin erbaut worden war, sondern im Anschluss an die Spiele zunächst der Wehrmacht und später der roten Armee als militärischer Standort und Unterkunft diente. Wir bekamen nicht nur den Aufbau des Olympischen Dorfes in Form eines Modells gezeigt, sondern konnten auch die alte Turnhalle, die damalige Schwimmhalle, welche aufgrund von Brandstiftung 1994 restauriert wurde, originale Unterkünfte der Athleten, in denen unter anderem “Jesse Owens“ untergebracht war und viele andere historische Gebäude besichtigen. Zudem erfuhren wir, dass die Olympischen Spiel 1936 die ersten Spiele waren, bei denen es eine Fernsehübertragung gab und das pompöse sportliche Event dazu genutzt wurde, die Machenschaften der Nationalsozialisten zu verschleiern. Nach zwei interessanten Stunden an einem „Lost Place“ neigte sich die Tour langsam dem Ende entgegen. Wir machten noch ein gemeinsames Gruppenfoto und begaben uns anschließend wieder mit dem Fahrrad auf den Weg zurück nach Falkensee.
(Bericht und Fotos von Lukas und Team 2)
Tag 3 (Mittwoch, der 27.06.2018)
Am letzten Tag fuhr die Gruppe „der Angsthase“ mit der Bahn nach Charlottenburg in das Martin Luther Krankenhaus. Dort besuchten wir eine Physiotherapie Praxis. Herr Erdmann gab uns einen Einblick in das Arbeitsfeld eines Physiotherapeuten. Ein Physiotherapeut kennt sich nicht nur perfekt mit der Anatomie des Menschen aus, sondern hilft beispielsweise auch Sportlern nach einer Verletzung wieder fit zu werden, um das Wettkampftraining schnellstmöglich wieder aufnehmen zu können. Wie so ein Sportprogramm für Leistungssportler aussehen kann und wie hart so ein Training sein kann, spürten wir im Anschluss am eigenem Leib. In nur 12 Minuten waren wir alle schweißgebadet, rangen nach Luft und waren einfach fertig mit der Welt. Zu guter Letzt gab es noch ein sportliches Battle, um die Vernetzung körperlicher und kognitiver Leistungen im Sport zu demonstrieren und diese Fähigkeiten zu testen. Nen guten Spruch haben wir auch noch gelernt: Wer diskutiert, verliert! … und darf viele viele Liegestütze machen. Dann war alles geschafft und wir waren pünktlich zum Deutschlandspiel wieder zu Hause, was jedoch bei dem Ergebnis nicht notwendig gewesen wäre. Die Projektwoche hat allen gefallen und war ein voller Erfolg.
(Bericht und Fotos von Linda, Fay und Julia und Team 5)
… ja, ja, Ich weiß! Der Gruppenzwang wird mich dazu bringen, am Anfang der Sommerferien den versäumten Sprung vom Zehner nachzuholen… VERSPROCHEN! Ich will ja schließlich kein ANGSTHASE sein!
… und zum Schluß noch Klugscheißerwissen: Als Olympiade bezeichnete man übrigens ursprünglich den Zeitraum (4 Jahre) zwischen zwei Olympischen Spielen.
M. Hempel